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Ökonomen erwarten weiter fallende Inflationsrate
n-tv
In Deutschland dürften die Verbraucherpreise im März 2024 weniger stark gestiegen sein, als noch in den vergangenen Monaten. Ökonomen prognostizieren, dass der Wert im Frühjahr noch unter die Zwei-Prozent-Marke fallen kann.
Die Inflationsrate in Deutschland ist Ökonomen zufolge im März auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen. Die Verbraucherpreise dürften nur noch um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen sein, wie die von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Experten von 15 Banken im Schnitt voraussagen. Das wäre die niedrigste Teuerungsrate sei Mai 2022. Im Februar war sie auf 2,5 Prozent gesunken, wozu vor allem günstigere Energie sowie kaum noch steigende Lebensmittelpreise beitrugen. Das Statistische Bundesamt will am Dienstagnachmittag eine erste offizielle Schätzung veröffentlichen.
Im Frühjahr könnte die Inflationsrate sogar unter die Zwei-Prozent-Marke fallen, sagte Ökonom Sebastian Becker von der Deutschen Bank. "Das wäre eine begrüßenswerte Entwicklung und könnte vor allem die Verbraucherstimmung heben", sagte der Experte. Vollständige Entwarnung gibt er allerdings noch nicht. "Die letzte Etappe des Disinflationsprozesses, die vor uns liegt, dürfte relativ holprig sein", warnte er. So ist im April der Mehrwertsteuersatz auf Gas und Fernwärme von den vorübergehenden sieben Prozent wieder auf das alte Niveau von 19 Prozent angehoben worden, was diese Energieprodukte teurer machen dürfte. Ökonomen erwarten zudem, dass kräftige Lohnerhöhungen viele Dienstleister dazu bringen könnten, ihre Preise auch künftig spürbar anzuheben.
Nähert sich die Inflationsrate in Europas größter Volkswirtschaft der von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten Zielmarke von zwei Prozent, steigt die Wahrscheinlichkeit einer baldigen Zinssenkung der Währungshüter. Die meisten Experten gehen derzeit davon aus, dass die EZB im Juni ihren Leitzins von aktuell 4,5 Prozent erstmals zurücknehmen wird.