
Ökonom sieht durch Heizpläne Hunderte Milliarden verschwendet
n-tv
Deutschlands CO2-Ausstoß muss deutlich sinken, deshalb soll das Heizen mit Öl und Gas nach Wunsch von Klimaschutzminister Habeck bald der Vergangenheit angehören. Ökonom Frondel hält diesen Ansatz aus Kostengründen für falsch.
Aus Sicht von Ökonomen entstehen durch Wirtschaftsminister Robert Habecks Heizungspläne hohe unnötige Kosten. Manuel Frondel, der am RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung den Bereich Umwelt und Ressourcen leitet, kommt mit einer "sehr groben Überschlagsrechnung" auf einen niedrigen dreistelligen Milliardenbetrag, wie er im Gespräch mit ntv.de vorrechnet. Die Rechnung beinhaltet allerdings mehrere Unbekannte.
Bis 2045 sollen alle Heizungen komplett auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Schon ab nächstem Jahr sollen neue Heizungen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen, was Experten zufolge momentan nur mit alternativen Anlagen wie Wärmepumpen oder Fernwärme machbar ist. Frondels Rechnung: Würden bis 2045 sämtliche rund 19 Millionen bestehenden Öl- und Gasheizungen ausgetauscht und durch Wärmepumpen ersetzt, würde das inklusive Einbau und nötiger Dämmung Hunderte Milliarden Euro mehr kosten, als wenn weiterhin neue Gas- und Ölheizungen verbaut werden dürften. Denn Wärmepumpen seien in der Anschaffung erheblich teurer.
Kostengünstiger CO2-Emssionen einsparen als über den Wärmesektor könnte Deutschland in Frondels Augen über den für 2027 geplanten EU-weiten Emissionshandel für die Sektoren Gebäude und Verkehr. "Beim Emissionshandel wird der CO2-Ausstoß dort gesenkt, wo es am günstigsten ist", erklärt der Ökonom. "Das würde aller Voraussicht nach nicht mit der Wärmepumpe im Altbau sein." Würden Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen ersetzt, entstünden laut Berechnungen des Magdeburger Professors Joachim Weimann 600 bis 1300 Euro Vermeidungskosten pro Tonne CO2. Frondels Vergleich: Im EU-Emissionshandel für Industrie und Energiewirtschaft habe der Preis für CO2-Emissionszertifikate noch nie über 100 Euro je Tonne CO2 gelegen, trotz der verschärften EU-Klimaschutzziele.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.