
Ökonom hält Vier-Tage-Woche nicht für ratsam
n-tv
Die IG Metall will in der nächsten Tarifrunde eine Vier-Tage-Woche für die Beschäftigten in der Stahlindustrie fordern. Wirtschaftswissenschaftler stehen dem Vorschlag skeptisch gegenüber. Trotzdem müssten sich die Arbeitgeber mehr anstrengen, um für die Beschäftigten attraktiv zu bleiben.
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hält einen generellen Übergang zu einer Vier-Tage-Woche in Deutschland für nicht ratsam. "Das kann typischerweise nicht gutgehen", sagte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths bei der Vorstellung der Frühjahrsprognose der Institute in Berlin. Dies könnte unerwünschte Nebenwirkungen nach sich ziehen. "Das würde paradoxerweise die Produktivität erhöhen, weil dann ja der Faktor Arbeit drastisch verteuert würde, mit dem Ergebnis, dass man dann weniger davon einsetzt und nur noch die produktiveren Arbeitskräfte übrig bleiben", sagte Kooths.
In den kommenden Jahren dürften die Arbeitnehmer allerdings bei den Tarifverhandlungen am längeren Hebel sitzen. "Deshalb werden wir im Zweifel kräftige Lohnzuwächse sehen", sagte Kooths. "Das ist jetzt den Unternehmen und Gewerkschaften überlassen, wie sie das dann aushandeln - ob daraus dann eine Vier-Tage-Woche wird, das wird sich zeigen." Grundsätzlich müssten die Unternehmen in Zeiten von Fachkräftemangel und demografischem Wandel "viel stärker auf die Wünsche der Arbeitskräfte eingehen, um attraktiv zu bleiben als Arbeitgeber".
Die IG Metall will in der Stahlindustrie eine Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich durchsetzen. "Wir wollen eine echte Entlastung für die Beschäftigten erreichen, ohne dass sie deshalb weniger verdienen", sagte Knut Giesler, IG-Metall-Chef in NRW, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Für die Lebensqualität und die Gesundheit wäre das ein großer Fortschritt.

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