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Äthiopische Regierung wirft Tigray-Rebellen neues Massaker vor
DW
Die Zentralregierung wirft den TPLF-Rebellen vor, beim Vormarsch auf die Stadt Kombolcha viele junge Einwohner hingerichtet zu haben. Die TPLF nennt die Darstellung "absolut falsch".
Nachdem Kämpfer der TPLF-Rebellengruppe offenbar die strategisch wichtige äthiopische Stadt Kombolcha eingenommen haben, wirft die Zentralregierung ihnen ein Massaker vor. Die TPLF habe "insgesamt mehr als 100 junge Bewohner von Kombolcha hingerichtet", teilte die Regierung in Addis Abeba mit, ohne weitere Details zu nennen. "Die internationale Gemeinschaft darf nicht wegsehen bei solchen Gräueltaten", hieß es. Der Sprecher der TPLF, Getachew Reda, nannte die Vorwürfe "absolut falsch" und sagte, es gebe keine Kämpfe in den Städten Dessie und Kombolcha. Ähnliche Vorwürfe hatte es bereits in der Vergangenheit gegeben.
Beide Städte liegen im Norden der Region Amhara, die wiederum die südliche Nachbarprovinz von Tigray ist. Wie sich die Lage vor Ort darstellt, ist derzeit nicht unabhängig zu überprüfen, weil die Kommunikation in weiten Teilen unterbrochen und das Gebiet für Journalisten nicht zugänglich ist. Die Nachrichtenagentur AFP berichtet unter Berufung auf Einwohner von heftigen nächtlichen Gefechten am Stadtrand von Kombolcha. Die Zentralregierung von Ministerpräsident Abiy Ahmed erklärte am Sonntag, in beiden Städten werde noch gekämpft. US-Außenminister Antony Blinken zeigte sich besorgt und rief alle Parteien zu einer Feuerpause und Verhandlungen über einen Waffenstillstand auf.