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Ärzteverbände kritisieren Regelung zu Bürgertests
n-tv
Ab sofort sollen Hausärzte die Corona-Tests durchführen. Die Entscheidung wird massiv kritisiert. Ärzte müssten demnach künftig entscheiden, wer Anspruch auf einen Test hat, und den Eigenanteil der Bürger von drei Euro kassieren. Die Testverordnung würde so zum "Bürokratiemonster".
Deutsche Ärzteverbände haben die Kompromisslösung zur Abrechnung der Corona-Bürgertests kritisiert. Die Vereinbarung zwischen dem Bundesgesundheitsministerium und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) belasse das Eintreiben von Kosten und die Prüfung der Anspruchsvoraussetzung für kostenlose oder vergünstigte Tests bei den Ärzten vor Ort, erklärte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt. Die Ärzte würden sich deshalb "sehr genau überlegen werden, ob sie noch Bürgertests anbieten können oder nicht".
Für die Ärzte vor Ort sei mit dem Kompromiss "überhaupt nichts gewonnen", erklärte auch der Vorsitzende des Arbeitskreises Ambulante Versorgung des Hartmannbundes, Marco Hensel. Diese müssten sich weiterhin mit dem Thema Selbstauskunft herumschlagen und anschließend die Selbstbeteiligung kassieren. "Eigentlich müsste man den Kolleginnen und Kollegen empfehlen, es einfach sein zu lassen mit dem Testen."
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die kassenärztliche Vereinigung hatten sich am Montag auf einen Kompromiss bei den neuen Bürgertests geeinigt. Demnach werden die kassenärztlichen Vereinigungen weiterhin die Abrechnungen der Testzentren entgegennehmen und Auszahlungen vornehmen. Danach werden die Daten an den Bund weitergegeben, der Tests und Ergebnisse auf Plausibilität überprüft und Auffälligkeiten an die Ordnungsbehörden der Kommunen meldet.