Ärzte behandeln 300.000 Post-Covid-Patienten
n-tv
4,2 Millionen Menschen erkranken im ersten Dreivierteljahr 2021 an Covid-19. Gut 300.000 von ihnen kämpfen länger als zwölf Wochen mit anhaltenden Beschwerden. Forscher sehen bei diesem Anteil keine neue Volkskrankheit.
In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres sind laut einer Auswertung rund 300.000 Menschen mit länger anhaltenden Beschwerden nach Corona-Infektionen in Arztpraxen behandelt worden. Seit dem 1. Januar 2021 können Post-Covid-Patienten mit einem eigenen Abrechnungscode identifiziert werden, erläuterte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (ZI).
Dieser wurde demnach in den ersten drei Quartalen bis Ende September 2021 für 303.267 Patienten dokumentiert - im ersten Quartal erstmalig bei knapp 110.000 Menschen, im zweiten bei 125.000 und im dritten bei 68.000 Menschen. Im Verhältnis zu den 4,2 Millionen Covid-19-Fällen, die bis Ende September 2021 bestätigt worden seien, falle die Häufigkeit zum Glück eher gering aus, erläuterte Instituts-Chef Dominik von Stillfried. "Post-Covid entwickelt sich nicht zu einer neuen Volkskrankheit."
Die ausgewerteten Abrechnungsdaten zeigten, dass es ein heterogenes Krankheitsbild gebe. Die überwiegende Mehrheit benötige keine spezielle Versorgung über längere Zeit, dies treffe nur auf einen kleineren Teil zu. Diese Gruppe müsse weiter beobachtet werden. Ausgehend von den im ersten Quartal versorgten Patienten habe sich ein Einblick in die Länge des Behandlungsbedarfs ergeben, hieß es weiter.