
Ärmelkanal: Erneut Überfahrten von Migrant:innen und Druck von Johnson
Frankfurter Rundschau
Bei einem Bootsunglück im Ärmelkanal ertrinken Dutzende Migrant:innen. Dennoch geht die Flucht dort weiter - und ebenso der Streit zwischen Paris und London.
Update vom Freitag, 26.11.2021, 06.45 Uhr: Ungeachtet der Tragödie im Ärmelkanal mit mindestens 27 Toten haben sich erneut viele Menschen illegal auf den gefährlichen Weg nach Großbritannien gemacht. An der englischen Küste kamen am Donnerstag erneut Dutzende Migranten auf kleinen Booten an, wie britische Medien berichteten.
Die britische Regierung erhöhte den Druck auf Frankreich, die Überfahrten zu verhindern. Premierminister Boris Johnson forderte unter anderem ein Abkommen mit Paris zur Rückführung von Migranten. Das könne der „größte einzelne Schritt sein“, um das Geschäftsmodell krimineller Schlepperbanden zu zerstören, schrieb der konservative Politiker am Donnerstagabend auf Twitter.
Eine entsprechende EU-Regelung über die Rückführung von Asylsuchenden kann Großbritannien seit dem Vollzug des Brexits nicht mehr in Anspruch nehmen. Johnson veröffentlichte zudem am Abend einen dreiseitigen Brief an Macron mit weiteren Vorschlägen, darunter die Forderung nach gemeinsamen Patrouillen an französischen Stränden.