ZDF-Krimi: „Friesland: Bis aufs Blut“ – Nordisch by Nature
Frankfurter Rundschau
Die neue Episode der zuletzt recht sehenswerten Schmunzel-Krimireihe im ZDF ist leider nur mäßig heiter und völlig unspannend.
Frankfurt – Die 13. „Friesland“-Episode folgt einer Devise, die Verschwörungsgläubige nicht witzig meinen: Nur, weil du unter Verfolgungswahn leidest, heißt das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind. „Du“ ist in diesem Fall ein Ingenieur: Hanno Schlüter (Alexander Beyer) hat vor einigen Jahren seinen Job verloren, fristet nun ein unterfordertes Dasein als Schleusenwärter, vertreibt sich seine Freizeit als notorischer Bagatellkläger und ist ansonsten überzeugt, dass ihn irgendjemand permanent beobachtet.
Als er einen Einbrecher im Haus vermutet, ruft er die Polizei, aber Süher Özlügül (Sophie Dal) und Henk Cassens (Maxim Mehmet) können niemanden entdecken. Am nächsten Tag findet Schlüter die Leiche seiner ermordeten Frau Femke, und selbstverständlich fragt sich das uniformierte Duo von der Kripo Leer, ob es die Tat hätten verhindern können. Hauptverdächtiger ist natürlich der womöglich nicht mehr ganz zurechnungsfähige Gatte, der offenkundig unter einer ausgewachsenen Paranoia leidet.
Der Film macht sich zwar moderat über den Ingenieur lustig, aber bei Mord hört der Spaß auch im Schmunzelkrimi auf. Autorin Mariann Kaiser war bislang überwiegend als Producerin an „Friesland“ wie auch an der ZDF-Krimiserie „Wilsberg“ (beide von Warner Bros.) beteiligt; „Bis aufs Blut“ ist ihr erstes verfilmtes Drehbuch. Die Kunst beider Reihen liegt darin, einer Geschichte über ein Kapitalverbrechen heitere Seiten abzugewinnen, ohne dabei pietätlos zu werden.