WTO-Gipfel einigt sich nach Verlängerung auf Abkommen
DW
Um zwei Tage ist der Gipfel der Welthandelsorganisation in Genf verlängert worden. Nun haben sich die 164 Mitglieder auf eine Reihe von Abkommen geeinigt, darunter eine befristete Aufhebung von Corona-Impfstoffpatenten.
Nach fünf Tagen zähen Ringens haben sich die 164 Mitglieder der Welthandelsorganisation(WTO) auf Vereinbarungen geeinigt: Mit einer befristeten Aufhebung von Corona-Impfstoffpatenten soll ärmeren Ländern eine Impfstoffproduktion erleichtert werden, wie die WTO am frühen Freitagmorgen zum Abschluss ihrer Ministerkonferenz mitteilte.
Zudem wurde eine Begrenzung von Fischereisubventionen vereinbart, um die weltweite Überfischung zu bekämpfen. Auch wurde entschieden, sich für mehr Nahrungsmittelsicherheit auf der Welt einzusetzen. Die Einigung gilt auch als ein Erfolg auf dem Weg für eine angestrebte Reform der WTO.
"Sie reisen nicht mit leeren Händen nach Hause", sagte WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala zum Abschluss der Tagung, die schon am Mittwoch zu Ende gehen sollte. Mangels Einigung hatte die 68-Jährige auf eine Verlängerung gedrängt, weil sie ihre erste Ministertagung nicht als Flop akzeptieren wollte. "Die WTO hat demonstriert, dass sie in der Lage ist, auf die Herausforderungen unserer Zeit zu reagieren."
Die WTO-Konferenz, die wegen der aufreibenden Verhandlungen um zwei Tage verlängert worden war, galt auch als Test, ob die internationale Gemeinschaft inmitten der durch den Ukraine-Krieg verschärften geopolitischen Spannungen in der Lage ist, multilaterale Handelsabkommen zu schließen. Denn die Entscheidungen müssen im Konsens fallen.
Die WTO-Chefin brachte die Problematik auf den Punkt. Sie verstehe bis heute nicht, wie man stundenlang über ein einzelnes Wort in einer Fußnote debattieren könne, sagte sie unter dem Gelächter der Ministerinnen und Minister.