Wo die schönsten Krippen stehen
Süddeutsche Zeitung
Die Kirchen in München und Umgebung putzen rechtzeitig zum Fest ihre Krippen heraus und zeigen sie dem Publikum. Auch in Museen gibt es Überraschungen zu erleben. Ein Überblick.
Mehr als 400 Jahre ist es her, dass Jesuiten in St. Michael und damit erstmals in München eine Weihnachtskrippe aufstellten. Die Vorbilder dafür stammten in erster Linie aus Italien. Bis die ersten Krippen nach Kirchen oder Schlössern auch in Bürgerstuben einzogen, dauerte es aber noch eine Weile. Speziell in München spielte dabei Max Schmederer (1854-1917) eine wichtige Rolle. Der Bankier und Geschäftsmann war ein leidenschaftlicher Krippensammler. Er erstand tausende Figuren und legte so den Grundstein für die größte Krippensammlung der Welt. Diese ist heute im Bayerischen Nationalmuseum beheimatet, das damit für Krippen-Fans die erste und wichtigste Adresse darstellt. Mehr als 300 Jahre Krippengeschichte lassen sich hier bestaunen, zu der neben Münchner und alpenländischen Varianten besonders kostbare aus Neapel zählen. Diese zeichnen sich durch ihre lebensnahen Details aus, wie etwa bei der Darstellung des Markttreibens auf Neapels Straßen oder der Anbetung der Könige im Marmorpalast. Am 19. und 22. Dezember finden Führungen durch die Sammlung statt. Wer will, kann auch telefonisch daran teilnehmen (Anmeldung unter 089/21124-317 oder veranstaltungen@bayerisches-nationalmuseum.de).