Wie verhält man sich, wenn man mit rechten Parolen konfrontiert wird?
Süddeutsche Zeitung
Beim Training mit den "Stammtischkämpfern" im Rahmen der "Wochen der Toleranz" wird das geübt. Dafür ist es wichtig zu wissen, wer eigentlich vor einem steht.
Das Jugendzentrum in Ebersberg ist ein ungewöhnliches Klassenzimmer, so viel steht fest. Wände, Decken und Boden sind schwarz, jeder Millimeter ist mit Graffiti besprüht, man meint fast, der Bass vergangener Partys habe sich spürbar in den Saal gebrannt. Nun wurde die Tanzfläche jedoch umfunktioniert: In gebührendem Abstand stehen Stühle, alle Richtung Leinwand, für die Präsentation später. Es gibt eine Flipchart und ein Whiteboard, auf den Stühlen liegt Infomaterial des Bündnisses "Aufstehen gegen Rassismus". Dieses hat die Veranstaltung gemeinsam mit dem Kreisjugendring Ebersberg im Rahmen der "Wochen der Toleranz" organisiert. Das Thema lautet: "Argumentationstraining gegen Stammtischparolen". Will heißen: Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen lernen, wie man sich verhält, wenn man mit rechten Parolen à la "Ausländer raus!" konfrontiert wird, wann es sich überhaupt lohnt, zu widersprechen, was man erwidern kann und wie.