Wie einst Mario Götze
Frankfurter Rundschau
Der 18-jährige Jamal Musiala beeindruckt Fans und Mitspieler auch beim Sieg in Leipzig – auch dank eines Tores, das wie die Kopie eines legendären Treffers daherkommt.
Erinnern wir uns kurz gemeinsam an das größte Tor, das der deutsche Fußball in diesem Jahrhundert produziert hat. 13. Juli 2014, Maracana-Stadion, Rio de Janeiro, WM-Finale Deutschland gegen Argentinien, 113. Spielminute: André Schürrle flankt von links halbhoch in die Mitte, Mario Götze nimmt den Ball an der Spitze des Fünfmeterraumes mit der Brust perfekt an und drückt ihn in einer fließenden Bewegung mit links ins lange Eck. Ein Treffer für die Ewigkeit. Nicht ganz so monumental ist das 2:0 des 18 Jahre alten Jamal Musiala für den FC Bayern beim 4:1-Sieg bei RB Leipzig gewesen. Das Tor wird, wiewohl in seiner Entstehung sehr ähnlich mit dem von Götze vor sieben Jahren, also nicht schwer auf den Schultern des Teenagers liegen. Aber die offenkundige Selbstverständlichkeit, mit der Musiala die flache Flanke von Alphonso Davies mit rechts annahm und mit links abschloss, war eine Augenweide. Nach der Ballmitnahme lang ins Eck, wie damals Götze. „Jamal war der Zauberer des Spiels“, hat Thomas Müller hinterher über den jungen Mitspieler gesagt. Was auch damit zu tun hatte, dass Musiala das 3:0 von Leroy Sané ebenfalls im Stile eines Weltklassespielers vorlegte. Müller ist ebenso voll des Lobes über den Jung-Nationalspieler wie Trainer Julian Nagelsmann. Müller sagt: „Jamal ist fleißig und bescheiden, hat aber auch Selbstvertrauen. Nicht so, dass er mit Nase oben durch die Kabine läuft. Dieses Gesamtpaket in jungen Jahren macht ihn besonders.“ Nagelsmann sagt: „Ich hatte schon einige Nachwuchsspieler – Jamal ist außergewöhnlich, sowohl vom Talent wie auch vom Charakter. Er hört seinem Trainer und den Mitspielern zu.“More Related News