Was wäre, wenn
Süddeutsche Zeitung
Die Christsozialen in Bayern haben das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Ob einem Kanzlerkandidaten Markus Söder dieses Schicksal erspart geblieben wäre?
Natürlich denken sie in der CSU nach dieser Wahl an das "Was wäre, wenn". Wenn sich im Frühjahr Parteichef Markus Söder als Kanzlerkandidat der Union durchgesetzt hätte, und nicht Armin Laschet. Mühsam ist es, über Söders bundesweiten Erfolg zu spekulieren, so unberechenbar wie Wahlkämpfe heutzutage sind. Was feststeht: Ein Kanzlerkandidat Söder hätte zumindest seiner CSU in Bayern ein wuchtiges Ergebnis beschert, durch den Landesvater-Bonus. Kanzlerkandidat Edmund Stoiber hatte 2002 in der Heimat fast 60 Prozent geholt. Kein Wunder, dass andere Parteien in Bayern die Kür der Union im Frühjahr penibel verfolgt hatten, inklusive Nervenflattern. Bei einem Kanzlerkandidaten Söder, hörte man damals etwa in der FDP, könne man sich für das Bundesland "das Plakatieren gleich sparen".