Warum Paris jetzt wirklich international wird
Die Welt
Mit der Vertreibung der Kunstmesse Fiac aus dem Pariser Grand Palais ist der Art Basel ein Coup gelungen. War es ein feindlicher Angriff der mächtigen Schweizer? Einige Händler sehen auch eine Chance.
Die Kunstmesse „Foire internationale d’art contemporain“ – kurz Fiac – hat den Grand Palais in Paris als Veranstaltungsort verloren. Die „Paris Photo“ darf dagegen weiterhin in dem prestigeträchtigen Gebäude bleiben. Dieser Paukenschlag, der noch vor Weihnachten unvorstellbar gewesen wäre, ist das Ergebnis einer beispiellosen Ausschreibung der „Réunion des musées nationaux – Grand Palais“ (RMN-GP), die im Dezember 2021 begonnen hatte.
Am 26. Januar gab die RMN-GP, eine Institution des öffentlichen Rechts, welche die wichtigsten staatlichen Museen Frankreichs vereint, die neuen Gegebenheiten bekannt. Man habe „die MCH Group für die Organisation einer Messe für zeitgenössische Kunst“ ausgewählt, die im Oktober 2022 stattfinden soll – und zwar anstelle der 1974 gegründeten Fiac, dem Aushängeschild Frankreichs, die vom anglo-niederländischen Unternehmen Reed Exhibitions (inzwischen RX France) betrieben wird. Diese unwiderrufliche Vertreibung der Fiac aus dem Grand Palais kommt praktisch ihrer Vernichtung gleich.