Wahlerfolge für Kommunisten und Impfskeptiker in Österreich
DW
Für Überraschung sorgen die Kommunalwahlen in zwei österreichischen Bundesländern: Bei der Gemeinderatswahl in Graz erobern die Kommunisten das Rathaus. In Oberösterreich gelingt Corona-Kritikern ein Coup.
Aus der Gemeinderatswahl in Graz, der Landeshauptstadt der Steiermark, ist die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) als Sieger hervorgegangen. Die KPÖ nimmt nach dem vorläufigen Ergebnis der konservativen ÖVP - mit großem Vorsprung - den ersten Platz ab. ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl zog bereits die Konsequenz und teilte das Ende seiner 18-jährigen Amtszeit mit. Die ÖVP stürzt um gut zwölf Prozentpunkte auf 25,7 Prozent, während die KPÖ auf mehr als 29 Prozent - ein Plus von fast neun Punkten - zulegt. Auch die Grünen steigern sich erheblich und zwar um fast sieben Punkte auf mehr als 17 Prozent. Die rechtspopulistische FPÖ fällt auf knapp elf Prozent, die Sozialdemokraten (SPÖ) verharrten bei knapp zehn Prozent.
KPÖ-Spitzenkandidatin Elke Kahr ließ es am Sonntagabend zunächst offen, ob sie die erste Bürgermeisterin ihrer Partei in einer österreichischen Landeshauptstadt wird. Sie werde nun Gespräche über mögliche Koalitionen führen, sagte sie. Ein Bündnis mit der ÖVP schloss sie allerdings aus.