Wachsende Bereitschaft für Moorschutz
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Schwerin (dpa/mv) - Die Renaturierung trockengelegter Moore soll in Mecklenburg-Vorpommern deutlich an Fahrt gewinnen, um die Klimaziele zu erreichen. Agrarminister Till Backhaus (SPD) sieht dafür eine wachsende Bereitschaft bei Landwirten, Wasser- und Bodenverbänden. Es gebe jedoch großen Beratungsbedarf, da Moorwiedervernässungen sehr komplex seien, sagte Backhaus am Donnerstag nach der zweiten Schalte der neuen "Taskforce Moorschutz".
Häufig fehlten die Ansprechpartner, so Backhaus. Um die Probleme zu lösen, kündigte der Minister die Gründung einer Moorklimaschutzagentur in MV an. "In enger Zusammenarbeit mit dem Greifswalder Moor Centrum und der Landgesellschaft MV sollen bestehende Kompetenzen, Akteure und Projekte im Moorschutz gebündelt und vernetzt werden", so Backhaus.
Die trockengelegten Moore gelten in MV als größte Einzelquelle für Treibhausgase. Rund 30 Prozent des Gesamtausstoßes im Nordosten stammen dem Minister zufolge aus trockenen Mooren.
Bei der Schalte der Taskforce wurden auch Beispiele der Renaturierung und Nutzung von Mooren vorgestellt. So will die Landboden Glasin GmbH (Nordwestmecklenburg) nach Worten einer Ministeriumssprecherin 170 ihrer 5200 Hektar Anbaufläche wiedervernässen. Der Betrieb setze dabei auf Wirtschaftsunternehmen, die grüner werden wollen und bereit sind, in Naturschutzleistungen zu investieren. Ein anderer Landwirt von der Seenplatte berichtete demnach von seinem Rohrkolben-Versuchsanbau auf einer rund zehn Hektar großen Moorfläche. Ein anderer habe ein Schilfheizwerk in Malchin aufgebaut.