Virologe Alexander Kekulé darf nicht mehr an Uni Halle forschen und lehren
Frankfurter Rundschau
Die Martin-Luther-Universität in Halle spricht eine „vorläufige Dienstenthebung“ gegen Alexander Kekulé aus. Der Virologe will dagegen vorgehen.
Halle – In der Corona-Pandemie ist Alexander Kekulé zu einem der bekanntesten Virologen Deutschlands geworden. Nicht nur mit Einschätzungen zum Coronavirus* in seinen Talkshow-Auftritten, auch mit regelmäßiger Kritik an der Bundesregierung und am Robert-Koch-Institut hat er auf sich aufmerksam gemacht. Im MDR hat er einen eigenen Podcast. Nun scheint Alexander Kekulé seinen eigentlichen Job zu verlieren.
Nach eigenen Angaben darf Kekulé an der Martin-Luther-Universität Halle vorerst nicht mehr forschen und lehren. Die Uni habe eine „vorläufige Dienstenthebung“ gegen ihn ausgesprochen, sagte Kekulé, der dort eine Professur innehat, am Dienstag (21.12.2021) der Deutschen Presse-Agentur. Er habe bereits mit einem Anwalt gesprochen und werde rechtlich gegen die Entscheidung vorgehen. Zuvor hatte die Mitteldeutsche Zeitung (MZ) berichtet. Die Universität war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen gewesen.
Der Vorgang habe eine lange Vorgeschichte, sagte Kekulé. Er kämpfe schon seit Jahren für eine bessere Ausstattung seines mikrobiologischen Instituts. Nun habe die Universität offenbar versucht, ihn mit Vorwürfen loszuwerden. Er spricht von einem „politischen Verfahren“. Laut dem MZ-Bericht geht es in einem Disziplinarverfahren unter anderem um die Unterrichtsverpflichtungen des Professors. Kekulé sagte, es ging dabei unter anderem um ein Praktikum im vergangenen Jahr, das er unter Verstoß gegen die Corona-Auflagen hätte stattfinden lassen sollen.