Vielfältig und aktuell: Jüdisches Kino in Deutschland
DW
Vorhang auf: Das größte jüdische Filmfest Deutschlands zeigt, welche Themen das jüdische Kino gerade beschäftigen.
"Armee, Reisen, zur Uni gehen, einen Partner finden, nach einigen Jahren heiraten, dann ein gemeinsames Kind. Immer dem Pfad folgen", fasst Rachel zusammen. Nachdenklich blickt sie über den Esstisch. "Ich habe nie gewagt, eine Auszeit zu nehmen und meinen Träumen zu folgen." Mit alten Freunden wie Rachel reflektiert die Regisseurin Yael Reuveny in intimen Porträts über die gemeinsame Vergangenheit und Erwartungen an das Leben. Es sind ehemalige Mitschüler ihrer israelischen Grundschulklasse von 1988, die die Filmemacherin für den Dokumentarfilm "Kinder der Hoffnung" besucht. Die Vierzigjährige spricht mit ihnen und möchte herausfinden: Wo finden sich Israelis ihres Alters im Zeitstrahl der Landesgeschichte wieder? Welche Hoffnungen hegen und welche Verantwortung spüren sie? Der Wahl-Berlinerin geht es darum, auf diese Weise ein neues Bild ihrer Heimat zu zeichnen. Denn aus den medialen Darstellungen kenne die Öffentlichkeit häufig nur die Extreme ihres Landes. Sie aber wolle "normale" Israelis, wie sie es im DW-Interview formuliert, vorstellen: "Die Abgebildeten in meinem Film sind keine Siedler, keine orthodoxen Juden, keine linken Aktivisten. Sie sind Menschen aus der Mitte der Gesellschaft." Reuveny sagt: "Wenn man Israel verstehen möchte, muss man diese Menschen verstehen."More Related News