Viele Sorgen und ein heimlicher Star der Union
n-tv
Der Deutschlandtag der Jugend von CDU und CSU ist die erste große Parteiveranstaltung seit der historischen Niederlage bei der Bundestagswahl. Und er fördert einiges zu Tage: einen heimlichen Star, viele hausgemachte Probleme und eine neue Lust auf Debatten. Fünf Lehren aus dem Jahrestreffen der Jungen Union (JU).
Carsten Linnemann hat keinen eigenen Programmpunkt auf dem Deutschlandtag. Keine eigene Einlaufmusik. Anders als bei Friedrich Merz, Jens Spahn und Ralph Brinkhaus, denen wie Linnemann Ambitionen für den CDU-Vorsitz nachgesagt werden, ist der Auftritt des Fraktionsvize lediglich Teil eines "Pitches", bei dem er neben anderen Politikern Ideen für die Union vortragen kann. Dafür hat er sieben Minuten.
Trotzdem ist es der Chef der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, der den Saal an diesem Wochenende so laut werden lässt wie kaum ein anderer. Mit seinen Forderungen trifft er den Geschmack der Jung-Konservativen: Linnemann will eine Mitgliederbefragung zur Wahl des CDU-Vorsitzenden, er will generell, "dass künftig nicht das Kanzleramt entscheidet, sondern die Partei". Er fordert mehr Debatten in der Union, anders als es etwa bei der Abschaffung der Wehrpflicht oder dem Ende der Atomkraft gewesen sei.