Viel performativer kann Aktivismus nicht sein
Die Welt
Der US-Sender CBS will eine Castingshow für Aktivisten produzieren. Sechs Frauen und Männer sollen darum wetteifern, wer besser die Welt verbessert. In der Jury sitzen Menschen, die kaum unpassender sein könnten. Ist das Satire?
Womit kann man dieser Tage eigentlich mehr Likes bei Instagram einsammeln – Antirassismus oder Wahlwerbung für die Grünen? Social-Media-Aktivismus nennt sich das, wenn junge Menschen zu politisch relevanten Themen twittern und posten, wenn sie mit schönen Bildern, harten Bildern und vielen Ausrufezeichen etwas „bewegen“ wollen. Wie das genau funktionieren soll, so ganz ohne reales Äquivalent zur Online-Meinungsmache, das beschäftigt den einen oder anderen der sich eifrig und zu jeder Kleinigkeit Mitteilenden mittlerweile selbst. Aber es geht offenbar noch performativer. In den USA soll demnächst eine Castingshow starten. Nein, nicht für Sängerinnen und Sänger, auch nicht für „Supertalente“ – sondern für Aktivisten. Menschen mit einer Agenda also, die die Welt gern etwas besser machen würden. Sechs von ihnen möchte der Sender CBS zusammen mit der Organisation Global Citizen und der Veranstaltungsagentur Live Nation gegeneinander antreten lassen. Wer setzt sich effektiver für die Umwelt, eine Reformierung des Gesundheitssystems oder in Bildungsfragen ein?More Related News