Verband: Omikron in Praxen noch nicht so heftig wie im Trend
n-tv
Neue Pandemiewellen sind nicht zuerst in den Krankenhäusern zu spüren. Zunächst fangen die Arztpraxen den Patientenansturm ab. Jetzt kommt Omikron - und das Praxispersonal ist noch von Delta ausgelaugt.
Erfurt/Weimar (dpa/th) - Thüringens Hausarztpraxen erleben derzeit noch keine massive Belastung durch die Omikron-Welle wie die Praxen in anderen Bundesländern. Zu dieser Einschätzung kommt der Berufsverband der Hausarztpraxen in Thüringen. "Das, was dort gerade mit Omikron passiert, ist das, was wir während der Delta-Welle im Dezember und Anfang Januar erlebt haben", sagte der Verbandsvorsitzende Ulf Zitterbart der Deutschen Presse-Agentur. In den Thüringer Praxen habe sich die Lage aktuell etwas beruhigt, was auch mit der rückläufigen Nachfrage nach Covid-19-Impfungen zusammenhänge. Praxisschließungen wegen Corona-Quarantäne hielten sich aktuell in Grenzen.
Allerdings sei das Praxispersonal nach den bisherigen Pandemiewellen jetzt ausgelaugt. Und es sei schwer abschätzbar, wie sich die Situation auf dem Höhepunkt der Omikron-Welle darstelle, sagte Zitterbart. "Prognosen sind schwierig." Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erwartet den Höhepunkt der Omikron-Welle für Mitte Februar, wenn in Thüringen Winterferien sind.
In Thüringen steigt die Sieben-Tage-Inzidenz bei Neuinfektionen seit etwa Mitte Januar wieder an. Am 28. Januar rutschte sie erstmals wieder über die Marke von 400, am 2. Februar wurde bereits die Schwelle von 500 übertroffen. Im Bundesdurchschnitt ist der Wert mehr als doppelt so hoch. Im Dezember hatte die Inzidenz in Thüringen tagelang über dem Wert von 1000 gelegen - bei teilweise mehr als 4000 Neuinfektionen pro Tag.