Unangenehmer Gegenspieler: Corona und der Profisport
ProSieben
Die Corona-Zahlen steigen wieder - trotz Impfungen. Auch im Sport. Für Fachleute kommt die Entwicklung nicht überraschend. Doch vor allem für Hallen-Sportarten wie Handball, Eishockey oder Basketball könnte der Anstieg der Ansteckungen noch erhebliche Folgen haben.
Die Pandemie ist noch lange nicht abgepfiffen. Auch im Fußball, Handball oder Eishockey ist das Coronavirus wie in der gesamten Gesellschaft weiter ein unerwünschter Mit- und Gegenspieler. Trotz der Abwehr-Dreierkette aus Impfung, Tests und Hygiene-Maßnahmen steigt auch im zweiten Corona-Herbst die Zahl der Infektionen. Die jüngsten einer Reihe von Corona-Beispielen wie Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann und Hoffenheims Offensivspieler Christoph Baumgartner, die Kieler Handball-Stars Sander Sagosen und Steffen Weinhold oder die Ausbrüche bei den Eishockey-Clubs Red Bull München und der Düsseldorfer EG zeigen auch dem Sport: Es ist nicht vorbei.
"Wir halten uns weiterhin an alle Corona-Regeln. Doch trotz einer hohen Impfquote ist man nicht gefeit, dass sich jemand ansteckt", sagt Sportdirektor Max Eberl von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach mit Blick auf den infizierten Nagelsmann. "Der Fall Julian Nagelsmann, der ja doppelt geimpft ist, sollte Warnung für uns sein, dass wir weiter Vorsicht walten lassen sollten."
Dass die Zahlen im Herbst und Winter trotz Impfungen und Vorsichtsmaßnahmen steigen, kommt für Experten nicht überraschend. "Natürlich gehen jetzt die Zahlen hoch, und sie werden auch weiter steigen", sagt Professor Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie.
Zugleich gibt sich der wissenschaftliche Direktor am Leibniz Institut der TU Dortmund vorsichtig optimistisch. "Im Unterschied zum letzten Winter haben wir nun aber einen sehr großen Teil der Menschen durch die Impfung geschützt. Daher können wir uns höhere Infektionszahlen ‚erlauben‘ im Vergleich zum letzten Jahr." Dennoch mahnte er, wachsam zu bleiben.