Ukraine aktuell: Urheber für US-Datenleak laut Medien entdeckt
DW
Die "Washington Post" berichtet, ein Mitarbeiter einer US-Militärbasis habe die Infos aus Geheimdokumenten verbreitet. Selenskyj erinnert an das Enthauptungsopfer und alle anderen im Krieg Gefallenen. Ein Überblick.
Nach dem Durchsickern geheimer Dokumente militärischer und nachrichtendienstlicher Dokumente der USA gibt es laut einem Bericht der "Washington Post" nun Hinweise auf den Verantwortlichen. Der Urheber der jüngst an die Öffentlichkeit gelangten Unterlagen soll demnach soll ein junger Mann sein, der auf einer US-Militärbasis gearbeitet hat. Er habe die brisanten Dokumente zunächst als Abschriften und später dann als Fotos in einer Chatgruppe auf der Plattform Discord geteilt, zitiert die "Washington Post" Bekannte des angeblichen Urhebers. Der Mann habe erzählt, dass er auf dem Militärstützpunkt an die Dokumente gelangt sei.
Der mutmaßlich Verantwortliche nannte sich dem Zeitungsbericht zufolge "OG", umgangssprachlich für "Original Gangster" oder "Traditionalist alter Schule". Die Chatgruppe wurde laut "Washington Post" im Jahr 2020 während der Corona-Pandemie gegründet. Die mehr als 20 Mitglieder teilten demnach eine Vorliebe für Waffen, Militärausrüstung sowie ihren Glauben an Gott. Die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, weder das US-Verteidigungs- noch das Justizministerium hätten auf eine Anfrage zu einer Stellungnahme zu dem Zeitungsbericht reagiert.
Die geleakten Papiere stammen soweit bekannt aus dem US-Verteidigungsministerium und beinhalten zusätzlich Berichte verschiedener Geheimdienste, etwa der CIA oder der National Geospatial-Intelligence Agency, also der zentralen Behörde für kartographische Auswertung und Aufklärung. Sie ermöglichen einen Blick darauf, wie die USA ihre geheimdienstlichen Erkenntnisse sammeln, aber auch darauf, was sie über verschiedene geostrategische Entwicklungen in der Welt denken. Besonders brisant sind detaillierte Informationen über den Kriegsverlauf im Osten der Ukraine.