Toyota: Der gute Ruf japanischer Autokonzerne steht auf dem Spiel
Frankfurter Rundschau
Japans Autobauer gelten als besonders innovationsfreudig. Doch auf CO2-Neutralität wollen sie sich, anders als Konkurrenten, nicht verpflichten. Das sorgt für viel Kritik.
Toyota (Aichi) - Im Hause Toyota denkt man jetzt nur noch grün. Das war jedenfalls der Eindruck, den der derzeit größte Autobauer der Welt kürzlich verbreiten wollte: Auf einer Pressekonferenz kündigte Konzernchef Akio Toyoda feierlich an, dass man im Jahr 2030 rekordmäßige 3,5 Millionen Elektroautos verkaufen wolle und damit fast doppelt so viele wie bisher angepeilt. Um dies zu erreichen, will Toyota kräftig in die Entwicklung neuer Batterien investieren: zwei Billionen Yen (rund 15 Milliarden Euro) statt zuvor geplanten 1,5 Billionen.
Sofern alles nach Plan läuft, könnte dies auch umweltbewusste Endverbraucher:innen freuen: Bis 2030 soll denn auch die Zahl neuer E-Modelle aus dem Hause Toyota von bisher beabsichtigten 15 auf 30 verdoppelt werden. Die großspurigen Ankündigungen betten sich in einen insgesamt acht Billionen Yen (62 Milliarden Euro) schweren Investitionsplan ein, der diverse Nachhaltigkeitsoffensiven beinhalten soll – von E-Autos über Hybridwagen bis zu den Wasserstoffautos, wo Toyota bisher das Feld anführt.
Die Vorhaben im Hause des Autobauers aus Japan gehen wiederum im Gleichschritt mit anderen Konzernen aus dem ostasiatischen Land. So hat auch Nissan im vergangenen Monat verkündet, es werde über die kommenden fünf Jahre zwei Billionen Yen investieren, um einen größeren Anteil seiner Flotte zu elektrifizieren und E-Autos zu einem der Wachstumstreiber zu machen.