Teuerstes Tankjahr seit 2013: Spritpreise auf Rekordjagd
ProSieben
Nach dem Corona-Loch geht es 2021 mit den Spritpreisen steil nach oben und auf Rekordjagd. Sogar die politische Debatte über Gegenmaßnahmen kocht hoch. 2022 wird aus Expertensicht "spannend".
Die Spritpreise haben im auslaufenden Jahr eine wilde Achterbahnfahrt hingelegt. Auf das billigste Tankjahr seit der E10-Einführung folgte nun das teuerste seit 2013, wie aus Daten des ADAC hervorgeht. Der November war sogar der teuerste Tankmonat aller Zeiten. All das befeuerte auch die Debatte um eine staatliche Entlastung der Autofahrer.
Bis Ende November lag der Durchschnittspreis für Superbenzin der Sorte E10 im laufenden Jahr bei 1,514 Euro pro Liter im bundesweiten Durchschnitt. Bei Diesel waren es 1,373 Euro. Für das Gesamtjahr erwartet der ADAC-Kraftstoffmarktexperte Jürgen Albrecht etwas höhere Endstände, denn im Dezember waren Diesel und E10 bisher teurer. Grob überschlagen läuft es also bei E10 auf ein Plus um 26 bis 27 Cent im Vergleich zum Vorjahr hinaus, bei Diesel dürften es um die 27 Cent werden.
Billigster Tanktag war der 1. Januar mit 1,324 Euro für E10 und 1,215 für Diesel. Die teuersten Tage fielen bei Diesel auf den 11. November mit dem Allzeithoch von 1,572 Euro pro Liter. E10 kostete am 14. November 1,701 und schrammte damit nur knapp am Rekord von 1,709 aus dem Jahr 2012 vorbei. "Bei E10 waren es fast 40 Cent Unterschied zwischen dem teuersten und den billigsten Tag, das ist schon außergewöhnlich", sagt der ADAC-Experte Albrecht.
Wichtigster Treiber war die Entwicklung des Ölpreises. Die sinkenden Corona-Beschränkungen sorgten für steigende Nachfrage, doch das Angebot blieb knapp, weil große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland ihre Produktion nur vorsichtig ausweiteten. So legten die Preise 2021 deutlich zu: Von 50 Dollar je Fass (159 Liter) zu Jahresbeginn auf zeitweise mehr als 85 Dollar im November. Danach gaben die Märkte wieder ein Stück weit nach.