Tarifknoten im Großhandel durchschlagen - Abschluss in Bayern
n-tv
Über Monate verhandeln die Arbeitgeber im Groß- und Außenhandel mit den Gewerkschaften über einen Abschluss für die Beschäftigten. Der für den Bezirk Bayern gefundene Kompromiss hat eine ungewöhnlich lange Laufzeit. Beide Seiten hoffen auf einen Pilotcharakter.
Im monatelangen Tarifkonflikt um die Bezahlung von bundesweit etwa 1,9 Millionen Beschäftigten im Groß- und Außenhandel ist in Bayern ein erster Abschluss gelungen. Die Gewerkschaft Verdi sprach von einem Durchbruch und die Arbeitgeber von einer wegweisenden Einigung. "Wir erwarten, dass nun auch die übrigen Tarifgebiete rasch zu Ergebnissen kommen", sagte Verdi-Vorständin Silke Zimmer. Verdi und der Landesverband Bayern Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (LGAD) hätten am Vorabend eine Einigung für 240.000 Beschäftigte erzielt. Auch bei den Arbeitgebern hieß es: "Es ist davon auszugehen, dass dieses Ergebnis Grundlage für weitere Abschlüsse in den anderen Tarifgebieten sein wird."
Laut Verdi wurde eine Einigung für 36 Monate erreicht. Die Entgelte würden um 5,1 Prozent rückwirkend zum 1. Oktober 2023 angehoben. Ab 1. Mai 2024 stiegen sie um weitere 5,0 Prozent. In einem dritten Schritt erhielten die Beschäftigten zum 1. Mai 2025 eine weitere Erhöhung um 2,0 Prozent. Vereinbart worden sei auch eine Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro, die nicht auf bisherige Zahlungen anrechenbar sei. Zudem hätten sich Verdi und der LGAD auf eine tarifliche Altersvorsorge von 480 Euro verständigt. Sie wollten zeitnah Tarifverhandlungen über ein obligatorisches Altersversorgungswerk aufnehmen.
"Der Tarifabschluss ist ein schmerzhafter Kompromiss, mit dem wir als Arbeitgeber nach ungewöhnlich langen und äußerst schwierigen Verhandlungen an die Grenze des Machbaren gegangen sind", sagte Volker Schlinge, Vorsitzender des Tarif- und Sozialpolitischen Ausschusses des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). "Der Abschluss wird die Unternehmen stark belasten."
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