Streit über Geflüchtetenunterkünfte im Landkreis Rostock
n-tv
Der Landkreis Rostock rechnet bis Ende des Jahres mit der Zuweisung von weiteren Hunderten Flüchtlingen. Reguläre Kapazitäten zur Unterbringung gebe es nicht mehr. Die Nerven liegen auch in den Kommunalparlamenten blank.
Güstrow (dpa/mv) - Die Unterbringung von immer mehr Flüchtlingen führt im Landkreis Rostock zu politischen Turbulenzen. Der Kreistag lehnte es ab, die Nutzung der ehemaligen Kurklinik Schwarzheide in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) als Flüchtlingsunterkunft zu verlängern. Diese Entscheidung sei absurd, so Landrat Sebastian Constien (SPD). Auch die Stadt Bützow hatte diese Woche eine Verpachtung von Flächen für Flüchtlingsunterkünfte an den Kreis abgelehnt.
"Die Flüchtlingsunterkunft Schwarzheide ist eine bestehende Unterkunft mit laufender und funktionierender Infrastruktur, dort leben bereits Menschen. Den Nutzungsvertrag nicht zu verlängern, ist absurd", sagte Constien am Mittwoch. "Fest steht aber: Wir werden keine Menschen auf die Straße setzen."
Der Landkreis sei gesetzlich verpflichtet, Geflüchtete aufzunehmen und unterzubringen. "Dieser Aufgabe möchten wir auch weiterhin nachkommen. Wenn es aber keine andere Möglichkeit für uns als Landkreis mehr gibt, müssen wir Turnhallen als Notunterkünfte nutzen. Das muss allen klar sein, die Verantwortung tragen", warnte Constien. Im Oktober hatte der Kreis mitgeteilt, dass er bis Jahresende mit weiteren 450 Flüchtlingen rechne.