Stillstand im Iran nach 100 Tagen Raisi
DW
Seit dem Wahlsieg von Ebrahim Raisi kontrollieren die Hardliner alle Institutionen im Iran. Wo steht der Iran 100 Tage nach Raisis Amtsantritt?
Anfang August wurde der konservative Kleriker Ebrahim Raisi als Irans sechster Präsident vereidigt. Als kompromissloser Anhänger und enger Vertrauter von Ayatollah Ali Chamenei, dem religiösen Führer, kann Ebrahim Raisi sich auf die volle Unterstützung des Parlaments verlassen. Dort besitzen die Hardliner schon seit Anfang 2020 die Mehrheit. Mit einem Sofortprogramm wolle er die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen "revolutionär" anpacken und allen Iranern Wohlstand und Frieden bringen, versprach er nach seinem Wahlsieg.
"Frieden für das Land und Wohlstand durch Wirtschaftswachstum gehören nicht zur grundlegenden Politik der Islamischen Republik", widerspricht die Iranerin Fatemeh Haghightjoo im Gespräch mit der DW. "Die Machthaber, vor allem die Hardliner, träumen vom Export ihrer Ideologie und größerem Einfluss in der Region durch militärische Stärke".