Steinmeier will engere Bande zur Indopazifik-Region
DW
Mit seinem Besuch in Indonesien setzt Frank-Walter Steinmeier ein Zeichen. Mehr als zehn Jahre ist es her, dass ein Bundespräsident dort war. Bei den Gesprächen ging es auch um den Krieg in der Ukraine.
Als Reaktion auf die weltpolitischen Umwälzungen durch den Ukraine-Krieg hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier der Region des Indopazifiks eine engere Zusammenarbeit angeboten. "Deutschland und die EU sind bereit, sich weiter und noch stärker zu engagieren", sagte Steinmeier bei einem Treffen mit Präsident Joko Widodo in Indonesien. "Wir rücken mit jenen Ländern näher zusammen, mit denen wir Werte und Interessen teilen."
Indonesien gehört zu den größten Ländern im Indopazifik. Steinmeier betonte bei der Begegnung in Bogor nahe der Hauptstadt Jakarta, Deutschland und Indonesien bekennten sich zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie zu einer regelbasierten internationalen Ordnung. "Wir wollen, dass man sich aufeinander verlassen kann." Der Bundespräsident dankte zudem für eine "klare Positionierung" Indonesiens zu Russlands völkerrechtswidrigem Angriffskrieg in der Ukraine.
Steinmeier nannte Indonesien einen "Schlüsselpartner in der Region". Mit dem gegenwärtigen Vorsitz im G20-Club der führenden Industrie- und Schwellenländer trage das Land besondere Verantwortung. Der Bundespräsident ging nicht direkt auf die Frage ein, ob Russlands Präsident Wladimir Putin im November am G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali teilnehmen solle. "Klar ist, es kann in dieser Zeit keinen Normalbetrieb geben", sagte er.
Der Bundespräsident nahm auch an einer Wirtschaftskonferenz teil. Mit einem Besuch der Tempelanlage Borobudur, die UNESCO-Weltkulturerbe ist, geht der Staatsbesuch an diesem Freitag zu Ende.
Widodo wird auf Einladung der Bundesregierung am G7-Gipfel Ende Juni im bayerischen Elmau dabei sein. Er dankte Steinmeier, dass dessen erste große Auslandsreise der zweiten Amtszeit nach Singapur und Indonesien führte. "Natürlich zeigt das die enge Beziehung zwischen unseren beiden Ländern."