Staatsanwaltschaft ermittelt in einem zweiten Fall gegen Kardinal Woelki
Die Welt
Die Kölner Staatsanwaltschaft sieht erneut einen Anfangsverdacht auf eine falsche eidesstattliche Versicherung von Kardinal Woelki. Darin ging es um einen Pfarrer, der mit Messdienern in die Sauna gegangen sein soll. Anlass der Ermittlungen ist die Aussage einer Insiderin.
Die Staatsanwaltschaft Köln hat ein zweites förmliches Ermittlungsverfahren gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki eröffnet. Wie die Behörde am Mittwoch WELT mitteilte, sieht sie einen Anfangsverdacht auf die Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung des Kardinals über den Fall des Pfarrers D. Es gebe „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für das Vorliegen einer Straftat nach § 156 StGB“, hieß es. Vor zwei Wochen hatte die Staatsanwaltschaft bereits wegen einer anderen Aussage Woelkis Ermittlungen aufgenommen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm eine Geldstrafe oder bis zu drei Jahre Haft.
Das neue Verfahren bezieht sich auf den Fall des Pfarrers D. Der Geistliche soll im Jahr 2001 gemeinsam mit einem 16 Jahre alten Prostituierten masturbiert haben, er wurde dafür vom Erzbistum Köln ermahnt. In den Jahren danach gingen mehrfach weitere Vorwürfe gegen D. im Erzbistum ein. Sie bezogen sich meist auf die Zeit vor 2001. Darin ging es teilweise auch um mutmaßlich sexuell motivierte Handlungen vor Minderjährigen, etwa das gemeinsame Anschauen von Pornos unter Alkoholeinfluss. Im Jahr 2017 beförderte Woelki D. zum stellvertretenden Stadtdechanten.