Spekulationen bei Renault: Droht ein Teilverkauf?
ProSieben
Die Geschäfte bei Renault laufen nicht wirklich rund. Nun machen Spekulationen um ein Ende der Allianz mit Nissan die Runde. Und der ehemalige Vorstandschef wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Trotz heftigen Gegenwindes hat der französische Autobauer Renault im ersten Quartal mehr umgesetzt als erwartet. Zwar ging der Erlös infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine und des anhaltenden Chipmangels zurück - allerdings nicht so stark, wie von Analysten befürchtet. Derweil wird darüber spekuliert, ob sich Renault von einem Teil seiner Beteiligung am japanischen Allianzpartner Nissan trennt.
In den ersten drei Monaten des Jahres sank der Umsatz um knapp drei Prozent auf 9,75 Milliarden Euro, wie Renault am Freitag in Boulogne-Billancourt mitteilte. Die Zahl der verkauften Autos und leichten Nutzfahrzeuge ging deutlich zurück und lag mit knapp 552.000 Exemplaren rund 17 Prozent unter dem Wert des Vorjahresquartals.
Unterdessen soll der Renault-Vorstand Kreisen zufolge über einen Teilverkauf seiner rund 43 Prozent großen Beteiligung an Nissan nachdenken. Dabei könnte der japanische Autobauer einige der eigenen Papiere zurückkaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Sprecher von Renault und Nissan wollten die Informationen nicht kommentieren, hieß es in dem Bericht.
Das Paket kommt auf einen Börsenwert von rund sieben Milliarden Euro. Die Renault-Aktie zog nach der Meldung um bis zu acht Prozent an, gab die Gewinne aber schnell wieder ab. Renault wird am Finanzmarkt derzeit mit knapp sieben Milliarden Euro bewertet und damit in etwa so hoch wie die Beteiligung an Nissan. Mit dem frischen Geld könnten die Franzosen ihre Sparte rund um elektrische Fahrzeuge stärken.