SOS Amazonas: Wer kann den Regenwald noch retten?
DW
Die Regierung in Brasilia hat den Raubbau am größten Waldgebiet der Erde auf ein Zehn-Jahreshoch getrieben. Ein Umdenken, meinen Experten, könne nur Druck von außen erzwingen. Von Konzernen und Großmächten.
Zum zweiten Mal in Folge sind im brasilianischen Amazonas-Gebiet binnen eines Jahres mehr als 10.000 Quadratkilometer Wald vernichtet worden. Damit hat sich die Zerstörungsrate seit 2014 verdoppelt und ist auf ein Niveau geklettert, das zuletzt 2008 erreicht wurde. Die Entwicklung bekümmert Umwelt- und Klimaforscher ebenso wie Menschenrechtler und Verteidiger des Rechtsstaats. Die Beschleunigung der Urwaldrodung hat weniger mit den brasilianischen Gesetzen zu tun, als mit der Regierung. Die private Initiative MapBiomas kam zu dem Schluss, dass 99 Prozent der Entwaldung im Jahr 2019 illegal waren. Zum Teil fehlten nötige Lizenzen, zum Teil fand sie in Naturschutzgebieten statt.