Seehofer für mehr Grenzkontrollen zu Polen
DW
Die deutsch-polnische Grenze ist ein Brennpunkt bei der Migration über die Belarus-Route. Bundesinnenminister Horst Seehofer erwägt, die Region noch engmaschiger zu kontrollieren.
Angesichts der Tausenden Flüchtlinge und Migranten, die von Belarus aus nach Polen und dann weiter Richtung Deutschland ziehen, will Bundesinnenminister Horst Seehofer die Kontrollen intensivieren. "An der deutsch-polnischen Grenze haben wir schon jetzt den Grenzschutz mit acht Hundertschaften Bundespolizei verstärkt", sagte der CSU-Politiker der "Bild am Sonntag" (BamS). "Falls notwendig, bin ich bereit, dort noch weiter zu verstärken. Wir werden den Grenzraum und die grüne Grenze zu Polen engmaschig kontrollieren." Seehofer wies darauf hin, aus Belarus und Polen seien in diesem Jahr schon 6162 illegale Einreisen erfolgt. Allein für Oktober registrierte die Bundespolizei nach eigenen Angaben mehr als 3750 unerlaubte Grenzübertritte. Viele der via Belarus ankommenden Migranten und Flüchtlinge stammen laut Behörden aus Afghanistan, Syrien, dem Iran und Pakistan.
Seehofer wies darauf hin, zuständige Beamte hätten in der vergangenen Woche in Brüssel die Verlängerung der Kontrollen an der deutsch-österreichischen Grenze für weitere sechs Monate angemeldet. "Sollte sich die Situation an der deutsch-polnischen Grenze nicht entspannen, muss auch hier überlegt werden, ob man diesen Schritt in Abstimmung mit Polen und dem Land Brandenburg gehen muss", erklärte Seehofer der BamS. Diese Entscheidung werde auf die nächste Regierung zukommen.