Schweiz lädt zu Ukraine-Friedenskonferenz im Juni
n-tv
Im Herbst 2022 stellt der ukrainische Präsident Selenskyj eine Friedensformel vor. Auf dieser Grundlage werden im Juni in der Schweiz Gespräche stattfinden. Bern lädt jetzt über 160 Delegationen ein - Russland aber nicht. Ob China teilnehmen wird, ist unklar.
Die Schweiz hat mehr als 160 Delegationen offiziell zu einer hochrangigen Konferenz zum Frieden in der Ukraine eingeladen. Sie findet am 15. und 16. Juni in einem Nobelhotel am Vierwaldstättersee, dem Bürgenstock, statt und wurde auf Bitten der Ukraine organisiert. Das Treffen finde auf Ebene der Staats- und Regierungschefs statt, teilte das Außenministerium in Bern mit. Ziel sei, ein gemeinsames Verständnis für einen möglichen Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu entwickeln. Dies soll die Grundlage für einen Friedensprozess sein. "Russland wurde zum jetzigen Zeitpunkt nicht eingeladen", hieß es in der Mitteilung.
Russland hatte im Februar 2022 das Nachbarland Ukraine überfallen und hält Teile des Staatsgebiets besetzt. Das Schweizer Außenministerium verwies darauf, dass Moskau mehrfach öffentlich eine Teilnahme abgelehnt habe. Die Konferenz solle einen Friedensprozess anstoßen. "Die Schweiz ist überzeugt, dass Russland im Verlauf dieses Prozesses mit einbezogen werden muss. Ein Friedensprozess ohne Russland ist undenkbar." Grundlage der Diskussionen ist die Friedensformel, die der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im Herbst 2022 bei den Vereinten Nationen vorgestellt hat.
Kiew verlangt, dass Aggression bestraft, Leben geschützt, Sicherheit und territoriale Integrität wiederhergestellt und Sicherheit garantiert werden. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sagte der US-Zeitschrift "Foreign Policy", die Konferenz ziele nicht darauf ab, Russland einzubinden, sondern solle Länder zusammenbringen, die ein gemeinsames Verständnis für die Schritte zu einer Lösung haben. Danach werde es eine Kommunikation mit Russland geben, und Moskau könne an Verhandlungen beteiligt werden. Natürlich sei es so, dass man den Krieg nicht ohne Beteiligung beider Seiten beenden könne, sagte Kuleba.