Schrotflinte, Armbrust, Repetiergewehr
Süddeutsche Zeitung
Nach dem mutmaßlichen Mord an zwei Polizisten in Kusel haben die Ermittler die Wohnungen der beiden Tatverdächtigen durchsucht und gleich mehrere Waffen gefunden. Nur: Wem gehören sie?
Im Fall der getöteten Polizeianwärterin und des getöteten Polizisten in Kusel haben die Ermittler insgesamt 19 Waffen beschlagnahmt. In der Wohnung, in der die beiden Tatverdächtigen festgenommen wurden, fanden sie eine doppelläufige Schrotflinte und ein Jagdgewehr. In einer weiteren Wohnung, in der der Tatverdächtige Andreas S. zuletzt gelebt hat, stellten sie fünf Kurzwaffen, zehn Langwaffen, eine Armbrust und ein Repetiergewehr sicher. Das teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mit.
Seit mehr als einer Woche ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die beiden Männer. Sie sollen bei einer Verkehrskontrolle am Montag der vergangenen Woche die Polizeianwärterin und den Polizisten erschossen haben, um ihre Wilderei zu verdecken. Andreas S. und sein 32 Jahre alter Bekannter sitzen in Untersuchungshaft, der Verdacht: gemeinschaftlicher Mord.
Andreas S. war den Gerichten nicht unbekannt. Aber welche Rolle spielte Florian V. im Fall der getöteten Polizisten von Kusel? Sein Anwalt hat die Aufhebung des Haftbefehls beantragt. Von Gianna Niewel
Kurz nach der Tat hatte der jüngere der beiden Männer den Verlauf der Polizeikontrolle geschildert, er bestreitet allerdings, auf die Beamten geschossen zu haben. Sein Rechtsanwalt sagt, sein Mandant habe "nicht an der Vermarktung der Wildtierbeute partizipiert". Er habe lediglich die toten Tiere zum Auto getragen.
Der zweite Tatverdächtige, Andreas S., war zuletzt immer wieder aufgefallen, auch bei der Oberen Jagdbehörde im Saarland. Bis 2020 hatte er im Staatswalt drei Pirschbezirke, die ihm jedoch gekündigt wurden. Die ersten beiden im Juni 2019, weil dort das Wild nicht mit Früchten und Getreide angelockt worden sei, sondern mit Backwaren. Im März 2020 wurde ihm dann auch der dritte Pirschbezirk gekündigt. Das teilte das saarländische Umweltministerium mit.