Schlag gegen Verbrechernetzwerk in Europa
DW
Das Netzwerk gilt als eines der gefährlichsten der EU. Bei Razzien wurden jetzt 44 mutmaßliche Mitglieder festgenommen. Die Verbrecher konzentrierten sich vor allem auf Drogenhandel und Geldwäsche.
Die europäischen Polizei- und Justizbehörden Europol und Eurojust hatten bei ihren Ermittlungen festgestellt, dass mehrere kriminelle Organisationen auf drei Kontinenten zusammenarbeiten. Ihr Ziel: großangelegte Verbrechen in- und außerhalb der Europäischen Union. Die nun erfolgten 94 Hausdurchsuchungen in ganz Europa richteten sich gegen die Anführer dieser kriminellen Gruppen und ihre Komplizen, wie die Behörden mitteilten. 44 Personen in zehn Ländern - darunter ein Verdächtiger in Deutschland - wurden festgenommen. Die kriminellen Gruppen des Netzwerks operieren den Angaben zufolge in Litauen, Lettland, Tschechien, Polen, Frankreich, Deutschland und der Slowakei.
Allein das Ausmaß des Drogenhandels, das diesem kriminellen Netzwerk zugeschrieben wird, ist laut Europol und Eurojust gewaltig. Bei den Razzien seien große Mengen verschiedener illegaler Drogen wie Kokain, Haschisch und Cannabis sowie Methamphetamin beschlagnahmt worden.
Das Netzwerk sei wie ein Unternehmen strukturiert, heißt es weiter. So werde versucht, die gesamte Kette des Drogenhandels zu kontrollieren - von der Organisation riesiger Drogenlieferungen bis zur Verteilung.
Die Bandenmitglieder seien äußerst flexibel, um den Strafverfolgungsbehörden zu entgehen. An der "beispiellosen internationalen Operation" waren Justiz- und Strafverfolgungsbehörden aus elf Ländern beteiligt, darunter aus Deutschland, den USA, Frankreich und Spanien. Die Ermittlungen wurden von litauischen Behörden geführt sowie von Europol und Eurojust koordiniert.
se/kle (dpa, afp)