Russischer Parlamentschef fordert Entzug der Staatsbürgerschaft für Kriegsgegner
Die Welt
Gegner des russischen Angriffskriegs seien Verräter, so der Chef der Duma. Unterdessen wurde ein bekannter Regierungskritiker in Moskau festgenommen. Und es gibt Gerüchte um einen Giftgaseinsatz der russischen Armee. Mehr im Liveticker.
Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat gefordert, russischen Kritikern des Angriffskriegs gegen die Ukraine die Staatsbürgerschaft zu entziehen. „Die große Mehrheit unserer Bürger unterstützt den besonderen Militäreinsatz in der Ukraine, sie verstehen seine Notwendigkeit für die Sicherheit unseres Landes und unserer Nation“, schrieb Wolodin am Montag bei Telegram. Es gebe jedoch auch „Verräter“, denen bislang nicht die Staatsbürgerschaft entzogen werden könne. „Aber vielleicht wäre das gut“, fügte er hinzu.
Als Beispiel nannte Wolodin den Fall der Journalistin Marina Owsjannikowa, die Mitte März während einer Live-Sendung im russischen Staatsfernsehen ein Schild mit der Aufschrift „Nein zum Krieg“ in die Kamera gehalten hatte. Owsjannikowa arbeitet ab sofort als freie Korrespondentin für den Bereich Russland und die Ukraine für „WELT“.