Radsport: Und ewig klafft das Gender-Gap?
DW
Höhere Mindestgehälter, größere Medienresonanz, Mixed-Rennen - der Frauenradsport fährt in die die richtige Richtung. Doch die derzeitige WM zeigt: Die strukturellen Unterschiede bremsen gerade junge Fahrerinnen aus.
"Es ist eine Schande, dass es keine U23-Kategorie bei den Frauen gibt. Nicht einmal bei der WM gibt es einen U23-Wettkampf für Frauen", empört sich etwa die dänische WM-Starterin Emma Norsgaard. Norsgaard, 22, kann selbst gut mit der Elite mithalten. Sie wurde im WM-Zeitfahren 12. Aber im Vergleich etwa zu ihrem Bruder Mathias (24) und ihrem Lebensgefährten Mikkel Bjerg (22), beide ebenfalls Radprofis, fehlt ihr und ihren Altersgenossinnen die Entwicklungsstufe der U23.
"Wir brauchen diese Kategorie, um in den Elitebereich hineinzuwachsen. Mein Bruder Mathias sagte mir, hätte es die U23-Kategorie nicht gegeben, hätte er niemals den Sprung zu den Profis geschafft. Denn der Schritt von den Junioren dorthin ist sehr groß", betont sie kurz vor WM-Beginn.