Queer-Beauftragter verteidigt umstrittene Ampel-Personalie
n-tv
Die Kolumnistin Ferda Ataman soll trotz zweifelhafter Äußerungen zuständig für das Thema Antidiskriminierung werden. Der Queer-Beauftragte Lehmann hält das für richtig. Auf seinem eigenen Feld sieht er Nachholbedarf.
Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, verteidigt die geplante Ernennung der Publizistin Ferda Ataman zur Antidiskriminierungsbeauftragten der Bundesregierung. "Ferda Ataman ist von tiefstem Herzen eine Person, die für Vielfalt und Antidiskriminierung steht", sagte der Grünen-Politiker im "Frühstart" von ntv. "In Kolumnen spitzt man ab und zu mal zu."
Er fühle sich von ihrer "Spiegel"-Kolumne weder diskriminiert noch angesprochen, so Lehmann. Ataman hatte vor zwei Jahren in einem umstrittenen Text Deutsche ohne Migrationshintergrund als "Kartoffeln" bezeichnet. Lehmann sagte weiter: "Ich glaube, als Kolumnistin schreibt und redet man manchmal ein bisschen anders, als man das als Antidiskriminierungsbeauftragte tun wird. An ihrer Fachkompetenz und ihrer Leidenschaft für diese Themen habe ich keinerlei Zweifel und empfehle dem Bundestag sehr diese Wahl."
Lehmann ist seit Januar Beauftragter für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Er forderte deutsche Unternehmen dazu auf, auch im Ausland mehr für die Akzeptanz von queeren Menschen zu werben. "Menschenrechte enden nie an der deutschen Grenze." Man müsse gerade in Ländern wie Ungarn mehr tun, in denen die Lage noch nicht so gut sei. "Da würde ich dazu raten, dass natürlich Wirtschaftspolitik auch eine Art von Menschenrechtspolitik ist." Es sei aber gut, so Lehmann, dass immer mehr Unternehmen und Ministerien im Inland die Regenbogenflagge hissen und damit für ein "akzeptierendes Umfeld" eintreten würden.