Putin könnte mit Angriff bis zum Ende ihrer Kanzlerschaft gewartet haben, sagt Merkel
Die Welt
Russlands Präsident Wladimir Putin ist vor Angela Merkels Amtsende nicht mehr zu einem Gipfeltreffen im Normandie-Format bereit gewesen, sagt die frühere Bundeskanzlerin. Die Frage, ob sie als Vermittlerin für eine Lösung im Konflikt mit der Ukraine zur Verfügung stünde, stelle sich für sie zurzeit nicht.
Angela Merkel hat eingeräumt, dass ihr Einfluss auf Kreml-Chef Wladimir Putin kurz vor ihrem Amtsende schwand. „Es war ja klar, dass ich nicht mehr lange im Amt sein würde, und so muss ich einfach feststellen, dass verschiedene Versuche im vorigen Jahr nichts mehr bewirkt haben“, sagte die Altbundeskanzlerin im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Putin sei nicht mehr zu einem Gipfeltreffen im sogenannten Normandie-Format mit Vertretern Russlands, der Ukraine, Deutschlands und Frankreichs bereit gewesen, sagte die CDU-Politikerin. „Andererseits gelang es mir auch nicht, neben dem Normandie-Format ein zusätzliches europäisch-russisches Gesprächsformat über eine europäische Sicherheitsordnung zu schaffen.“ Russland hat sein Nachbarland Ukraine am 24. Februar überfallen. Seitdem gibt es dort einen verlustreichen Krieg, den Russland aber nur militärische Spezialoperation nennt.