Polens Wälder drohen zu einem neuen Massengrab zu werden
Die Welt
Immer mehr Flüchtlinge aus Nahost werden aus Belarus über die Grenze nach Polen geschleust. Tagelang hängen sie danach in polnischen Wäldern fest, bei Minustemperaturen und ohne ausreichende Versorgung. Reportage aus einem Sperrgebiet, das zum Massengrab werden könnte.
Idris und die anderen Jemeniten hängen seit Tagen in den Wäldern fest, sie sind unterkühlt. Vor einigen Stunden wurde etwas weiter nördlich, in der Nähe der Ortschaft Klimowka, die Leiche eines 24-jährigen Syrers gefunden. Auch Idris hat Angst. Aber er will weiter nach Deutschland, in „ein besseres Leben“, sagt er.
Neun Tote wurden bislang in der Gegend gefunden, unzählige Menschen mit Lungenentzündungen in polnische Krankenhäuser gebracht, zum Beispiel nach Bialystok, eine der wenigen größeren Städte in der Nähe. Nach ein paar Tagen werden sie meist wieder an die Grenze zu Belarus transportiert.