Ostkongo: Das Recht des Stärkeren
DW
Neue Zusammenstöße im Osten der Demokratischen Republik Kongo zeigen: Der Jahrzehnte währende Konflikt zwischen wechselnden Rebellengruppen, Bürgermilizen und Regierungstruppen flammt erneut auf.
Es ist nur eine kleine Meldung, die außerhalb Kongos und abseits eines kleinen Kreises von Beobachtern kaum wahrgenommen wird: Von Sonntag auf Montag hätten Rebellen Positionen der kongolesischen Armee bei Rutshuru in der Provinz Nordkivu angegriffen, meldet die Armee. Die Angreifer seien Kämpfer der Bewegung des 23. März (M23). Diese dementierten prompt und verwiesen auf "sehr fruchtbare" Verhandlungen mit der Regierung in Kinshasa mit Ergebnissen, deren Umsetzung man "ungeduldig" erwarte.
Erst vergangene Woche hatte die DW von "nackter Panik" in Bukavu, der Provinzhauptstadt Südkivus, berichtet. "Wir leben alle mit großer Angst im Bauch", schilderte Straßenhändler Amos Bisimwa die Situation. "Niemand weiß, wie die nächste Nacht wird, geschweige denn, ob er sie überhaupt überlebt." Grund war ein bewaffneter Angriff, der der neuen CPCA-A64-Miliz zugeschrieben wird. Erst nach mehreren Tagen unter Feuer schaffte es die kongolesische Armee (FARDC), die Lage unter Kontrolle zu bringen. Die Armee gibt an, sechs Milizionäre getötet und 36 weitere gefangengenommen zu haben. Drei FARDC-Soldaten seien bei den Kämpfen getötet worden.