"One-Love"-Protest auch von Englands Topstar Harry Kane?
DW
England kommt bei der WM 2022 gegen die USA nicht über ein torloses Remis hinaus. Torjäger und Kapitän Harry Kane steht im Fokus der Partie - aber nicht wegen seiner sportlichen Leistungen.
Die Engländer kamen gegen die Nordamerikaner nicht über ein torloses Remis hinaus und und verpassten damit die vorzeitige Qualifikation für das Achtelfinale. Die sportlichen Aufgaben haben die "Three Lions" damit (noch) nicht erfüllt. Und die sportpolitischen Themen spielten im Hintergrund weiter eine Rolle.
Bei Instagram veröffentlichte eine Seite mit dem Namen „insaneluxurylife“ ein Foto von Harry Kane, auf dem er offenbar im Khalifa International Stadium in Doha rund um das Auftaktspiel der Engländer gegen den Iran (6:2) eine sündhaft teure Uhr (wohl mit einem Marktpreis von 650.000 Dollar) trägt. Sie soll aus Rosé-Gold bestehen, mit 56 Diamanten besetzt sein. Zudem soll sie mit 36 Regenbogensaphiren umrandet sein und glänzt rund um das Ziffernblatt in den Regenbogen-Farben. War dieser im Foto festgehaltene Moment lediglich die ungewollte Zurschaustellung des immensen Reichtums der heutigen Fußballstars? Oder war es gar der stumme, ganz persönliche und feinsinnige Protest des England-Kapitäns in Bezug auf die Menschenrechtslage in dem Wüstenstaat?
Die anfänglich verbotenen Farben der WM, die für die Vielfalt von Schwulen und Lesben in aller Welt stehen - und in den Augen der FIFA offenbar eine politische Aussage beinhalten, die sich der Weltverband strikt verbittet.
Kane wollte eigentlich gegen den Iran mit gutem Beispiel vorangehen und die One-Love-Binde der Weltöffentlichkeit in Katar präsentieren. Er verzichtete allerdings - wie die übrigen europäischen Teams (u.a. Deutschland) nach Strafandrohung durch die FIFA - sehr kurzfristig darauf. War dies seine subtile Replik auf das Verbot?