Novak Djokovic: Gerührt undgeschüttelt
Frankfurter Rundschau
Für den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic ist die wohl einmalige Chance auf den Kalender-Slam futsch - und dennoch ist er ein Gewinner. Ein Kommentar
Es lief der dritte und letzte Satz bei diesem Männerfinale der US Open, und wäre Novak Djokovic nun gefragt worden, wie viele Tennisspieler sich gerade auf dem New Yorker Centre Court befinden, er hätte vermutlich geantwortet: drei. Einmal wäre da Daniil Medwedew, zweitens natürlich Novak Djokovic und außerdem noch, drittens – er selbst. Wie entrückt, als habe ein Schwanken der Realität ihn aus seinem Körper geschüttelt, so sah er aus, der beste Tennisspieler dieser Zeit, im wichtigsten Spiel seiner Karriere, auf der größten Bühne seines Sports. Was für ein ausgesprochen unglücklicher Zeitpunkt, sich selbst zu verlieren. In Erwartung eines großen Moments hatten die Menschen das Arthur-Ashe-Stadion mit flirrender Energie gefüllt, ohne Ende Berühmtheiten unter ihnen, deren ständige Einblendungen sogar den - übrigens mal wieder herrlichen - TV-Experten und VIP-Connaisseur Boris Becker kapitulieren ließen: „Wir müssten sie kennen, aber wir kennen sie nicht.“More Related News