Myanmars Opposition nur vereint in Ablehnung des Militärs
DW
Seit dem Putsch des Militärs 2021 hat sich in Myanmar ein massiver Widerstand gebildet. Aber je länger der Konflikt dauert, desto deutlicher wird seine politische Fragmentierung.
Die Frage der Einheit steht seit der Unabhängigkeit von Myanmar 1948 im Zentrum der Politik. Wie kann der Vielvölkerstaat in Südostasien regiert, wie können die verschiedenen Interessen und Identitäten integriert werden?
Die Hauptkonfliktlinien verlaufen dabei zwischen den verschiedenen Ethnien. Die größte Ethnie der Bamar dominiert geographisch das Zentrum des Landes und die Politik. Auch das Militär rekrutiert sich weitgehend aus den Bamar. Jedoch kontrollierten die Bamar nie das gesamte Staatsgebiet des heutigen Myanmar.
Alle anderen Ethnien leben traditionell in den Randregionen des Landes, die das Flachland hufeisenförmig umgeben, und kontrollieren jeweils mehr oder weniger große Gebiete.
Seit 75 Jahren gelang es keiner Regierung, das Land zu einigen. Zuletzt scheiterte die Kohabitation von Militär und der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) unter der Führung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, denn am 1. Februar 2021 übernahmen die Militärs per Putsch die alleineige Macht. Aung San Suu Kyi wurde verhaftet.