Migration: Schwere Vorwürfe gegen griechische Behörden
DW
Asylsuchende in Griechenland leben in einer rechtlichen Parallelwelt aus Inhaftierungen ohne Gerichtsbeschluss, willkürlicher Polizeigewalt und illegalen Pushbacks. Experten fordern ein unabhängiges Überwachungssystem.
Nach einem halben Jahr Lockdown sind die Cafés im Zentrum von Thessaloniki voller Menschen. Die 26-jährige Britin Hope Barker freut sich, endlich wieder Leben in den Straßen von Griechenlands zweitgrößter Stadt zu sehen. Seit 2018 lebt sie hier, arbeitet für die sogenannten "people on the move", zu Deutsch "Menschen in Bewegung". Gemeint sind Migrierende, die sich legal oder illegal in Griechenland aufhalten und hoffen, dass sie es irgendwie nach Westeuropa schaffen. Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie habe sich die Lage für Asylsuchende in Griechenland merklich verschlechtert, erklärt Barker. Während die meisten Einwohnerinnen und Einwohner des EU-Landes das Ende der Maßnahmen gegen COVID-19 genießen, säßen viele Menschen fest: "Es gibt Strafen für Obdachlose, die sich während des Lockdowns draußen aufhielten." Asylsuchende würden in Lagern festgehalten oder auf andere Weise inhaftiert - egal, ob sie Papiere hätten oder nicht.More Related News