Messias wider Willen wirbelt Frankfurt durcheinander
n-tv
Ganz Frankfurt steht kopf wegen Mario Götze. Bundestrainer Hansi Flick meldet sich, 1000 Fans besuchen sein erstes Training und sehen, dass der Rio-Weltmeister direkt vorangeht. Götze muss mal wieder hohe Erwartungen erfüllen - doch er hat dazugelernt.
Europa-League-Sieg. Champions-League-Teilnahme. Mario Götze. Noch immer trauen in Frankfurt manche ihren Augen und Ohren nicht, wenn sie an diese vor einigen Jahren bei der Eintracht noch absolut unwahrscheinlichen Superlative denken. Doch nun ist auch letzteres fleischgewordene Realität. Der Rio-Weltmeister, der Mann des goldenen Tores gegen Argentinien, ist zurück in der Fußball-Bundesliga. Bei der Eintracht.
Natürlich betritt Mario Götze am Vormittag den Frankfurter Trainingsplatz als erster. Gleich mal ein Zeichen setzen. Vorangehen. "Ich möchte ein Beispiel für die jüngeren Spieler sein und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen", sagt der 30-Jährige auf der anschließenden Vorstellungs-Pressekonferenz. "Ich gehe gerne vorweg, aber eher auf dem Platz als mit Worten."
Götze wirkt entspannt, selbstbewusst und innerlich ruhend, er antwortet klar und in kurzen Sätzen. Der Teenie-Weltmeister, den manchen noch in Erinnerung haben mögen, er hat den Götze-Körper verlassen und ist gegen einen gestandenen Profi mit Auslandserfahrung eingetauscht worden. Wohl zwar nicht mehr gegen einen, der "besser als Messi" ist (O-Ton Ex-Bundestrainer Joachim Löw zu Götze bei dessen Einwechslung im WM-Finale 2014), aber gegen einen ruhigen Leader, der mit dem Druck um den Champions-League-Hype in der Main-Metropole umgehen kann.