Merz fühlt sich bei Bundeswehr-Soli missverstanden
n-tv
In einer engagierten Rede kritisiert CDU-Chef Merz die Ukraine-Politik der Bundesregierung, aber auch das gemeinsam beschlossene Sondervermögen der Bundeswehr. Seine Äußerungen zu einer alternativen Finanzierung werden seiner Ansicht nach allerdings missverstanden.
Unionsfraktionschef Friedrich Merz hat betont, in der Debatte um das Milliarden-Paket für die Bundeswehr keinen neuen Solidaritätszuschlag vorgeschlagen zu haben. "Das ist ausdrücklich nicht mein Vorschlag gewesen, und das kann man auch nicht so interpretieren", sagte Merz in der ARD. Er reagierte damit auf Kritik aus der Ampel-Koalition an seinen Äußerungen im Bundestag zum geplanten 100-Milliarden-Euro-Paket für die Bundeswehr, das mit Schulden finanziert werden soll.
So hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner auf Twitter geschrieben: "Der Gedanke von Friedrich Merz, man hätte für die Bundeswehr besser eine Steuererhöhung beschließen sollen, ist verstörend. Die Menschen leiden unter Inflation. Ein neuer oder höherer #MerzSoli wäre falsch."
Der bestehende Solidaritätszuschlag war unter der vorherigen schwarz-roten Koalition für etwa 90 Prozent der Zahler gestrichen worden, der Rest muss weiter zahlen. Merz argumentierte in der ARD, er habe Kanzler Olaf Scholz im Bundestag gesagt: "Sehen Sie, wenn Sie das konsequent gemacht hätten, so wie das in der früheren Koalition von der CDU/CSU vorgeschlagen worden war, nämlich ihn ganz abzuschaffen, dann hätten Sie heute möglicherweise ein Finanzierungsinstrument in der Hand, um diese Schulden (...) zu vermeiden und es heute mit einem Solidaritätszuschlag eventuell zu finanzieren." Das sei die Beschreibung eines "Ist-Zustands" gewesen "und kein Vorschlag für die Einführung eines Solis".