Leben und Arbeiten auf Georgiens größter Müllkippe
DW
Am Rande von Batumi liegt die Gonio-Mülldeponie. Um die Umwelt vor Giften zu schützen, soll die Halde geschlossen werden. Für die vielen Müllsammler bedeutet das eine ungewisse Zukunft.
Kühe kauen auf alten Plastiktüten herum, Möwen kreischen laut durcheinander, als ein Lastwagen vorgefahren kommt. Der LKW kippt große Säcke von seiner Ladefläche: Essenreste, Dosen, Motoröl, Glasscherben, alles dabei. Auf der Gonio-Müllhalde liegt der Gestank von brennendem Abfall in der Luft. "Sehen Sie sich das hier an. Unglaublich, was wir unserer Erde antun", sagt Gocha Dumbadze, während er über einen Berg aus Haushalts- und Industrieabfällen stapft.
Gonio liegt rund zehn Kilometer von Batumi entfernt. Die zweitgrößte Stadt Georgiens ist zugleich Hauptstadt Adschariens, einer autonomen Republik innerhalb Georgiens. Sie ist wegen der zahlreichen Kasinos berühmt. Batumi wird deshalb auch das "Las Vegas am Schwarzen Meer" genannt. Die Müllhalde dort gibt es seit 1965. Damals wurde sie als inoffizielle Deponie eingerichtet. Das war noch zu Zeiten der sowjetischen Besatzung. Inzwischen ist das Areal auf 300.000 Quadratmeter angewachsen. Der Müll ragt bis zu 15 Meter in die Höhe.