Laschet versöhnt sich mit wütender Parteijugend
n-tv
Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union hält Laschet eine Rede, wie man sie lange nicht mehr vom CDU-Chef gehört hat. Der gescheiterte Kanzlerkandidat wirkt gelöst und kämpferisch. Auch einer seiner möglichen Nachfolger ist zu Gast - und untermauert seinen Gestaltungswillen.
Was Zeitpunkt und Anlass betrifft, gab es im Leben von Armin Laschet sicherlich angenehmere Termine. Seit der Bundestagswahl sind gerade einmal knapp drei Wochen vergangen, der CDU-Chef gilt als Hauptgrund für eine noch lange schmerzende Niederlage. Dazu der Anlass, der Deutschlandtag: Das Jahrestreffen der Jungen Union (JU), die Laschet weder als Parteichef noch als Kanzlerkandidat wollte. Seit dem Wahldebakel ist es die erste Großveranstaltung von CDU und CSU.
Das sind die Umstände. Doch es scheint sich etwas getan zu haben bei Armin Laschet, der an diesem Samstag in Münster so spricht, wie man ihn seit dem Wahlabend nicht sprechen gehört hat. Laschet wirkt gelöst, als sei eine Last von ihm abgefallen. Er formuliert klar und nicht verschlungen wie zuletzt, als er seinen Abschied als Parteichef ankündigte. Die Lage ist jetzt eine andere. Es herrscht Gewissheit: Jeder weiß, dass seine Tage an der CDU-Spitze gezählt sind.